×

Hinweis

There is no category chosen or category doesn't contain any items

Im Riesen- und Isergebirge, und in den sie umgebenen Tälern – dem Hirschberger und dem Landeshuter Tal (Kotlina Jeleniogórska i Kamiennogórska) traf ich zwei Arten von Künstlern.

Die einen, verloren in der Zeit, suchen für sich Raum in den Wäldern und Wiesen, auf den Hügeln des Kopańiec, Kiesewald (Michałowice), Petersdorf (Przesieki) oder Kwieciszowice, inmitten der Berge von Krummhübel (Karpacz) und Schreiberhau (Szklarska Poręba). Weit entfernt von Städten, passen sie sich an die lokalen Landschaften an und schöpfen Energie aus dem geheimen Wissen dieser Erde. Ihre Kunst berührt die Geheimnisse der wallonischen Schatzsucher, alchemistischen Entdeckungen der uralten Glaser, die Kunst der Kräuterkundler – der Laboranten, die Gedanken der Mystiker und Visionäre oder auch die durch die östlichen Religionen vorgegebenen Wege. Ruhig, beschäftigt mit der Selbsterkennung, unlösbar mit dem Ort verbunden, schreiben sie mit ihrer Kunst einen weiteren Teil der magischen Geschichte.

Die anderen, fasziniert vom Tempo des modernen Lebens, sich anstrengend um alles zu schaffen und an der Spitze zu sein, entdecken und bauen neue Welten und eine neue Realität. Sie schaffen eine Kunst mit völlig neuer Geschichte und konstruieren eine unbekannte Zukunft.

Sie kamen von Außen und blieben. Sie haben eine gemeinsame Eigenschaft – Aktivität bei der Gestaltung der Realität unserer Region. Sie sind Animateur zur Teilnahme am kulturellen Leben, sie haben einen starken Einfluss auf die lokale Gesellschaft, organisieren sie um andere, nicht prosaische Themen des Lebens. Sie bilden eine große Kolonie von Künstlern des Riesen- und des Isergebirges. Bewusste, aktive Menschen, die wollen, die können. Schöpferisch zähmten sie den Ort und die Gegenwart.

Jeder von diesen Orten verdient die Bezeichnung Künstlerkolonie, jedoch bekam ihn Schreiberhau (Szklarska Poręba) – aufgrund seiner historischen Kunst- und Literaturtradition, im Jahre 2005 in die Europäische Künstlerkolonieföderation Euro –Art aufgenommen. Jedoch im Gegensatz zu anderen europäischen Orten, vielleicht ähnlich wie Kazimierz nad Wisłą, ist sie bis jetzt eine lebendige Kolonie, die von tätigen und bekannten Künstlern, Poeten und Kulturleuten bewohnt wird. Deshalb ist auch in Schreiberhau (Szklarska Poręba) und nicht im malerischen Petersdorf (Przesiece) oder im kreativen Kopańiec, findet sich der Sitz des Vereins Nowy Młyn (Neue Mühle), Künstler aus der gesamten Region, unter ihnen Maler, Bildhauer, Grafiker, Weber, Keramiker aber auch Theaterleute, Kunsthistoriker und gewöhnliche Sympathisanten vereinigend.

Der Name des Vereins steht in Verbindung zur Mühle Hl. Lukas (Młyn Św. Łukasza), dem traditionellen Sitz der Künstlervereinigung St. Lukas in Oberschreiberhau, die in den zwanziger und dreißiger Jahren des XX. Jhd. tätig war, und gewissermaßen ihre Tätigkeit fortführt. Eine Gemeinsamkeit besteht noch in der Faszination von den Berglandschaften und die Notwendigkeit der Mitorganisation von künstlerischen Ereignissen. Unterschiede gibt es hingegen so viele, wie es Mitglieder der Vereinigung gibt.
Als eine sehr junge Vereinigung sucht sie ihre eigenen Wege in die Zukunft. Die Pläne, die intuitiv gefasst wurden, finden sich in den Stichwörtern des Statuts:

Übergeordnetes Ziel der Tätigkeit der Vereinigung ist die Unterstützung der kulturellen Entwicklung, der Kunst, der Schutz traditionellen und Kulturguts und Tätigkeiten zugunsten der europäischen Integration sowie der Ausbau von Kontakten und Zusammenarbeit zwischen Gesellschaften.
Die Ziele im Einzelnen:

  1. Promotion ehemaliger und heutiger Leistungen des künstlerischen und kulturellen Umfeldes in der Region Hirschberg (Jelenia Góra), dem Riesen- und dem Isergebirge,
  2. Unterstützung der Kulturellen Entwicklung der Region, Ausweitung des Kreises ihrer Empfänger,
  3. Verbreitung der Idee des Kunstmäzens,
  4. Tätigkeit zugunsten der Integration des schöpferischen Umfeldes,
  5. Entwicklung einer Materialbasis, die der künstlerischen Bildung und dem künstlerischen Schaffen dient,

In der Praxis bedeutet das vor allem den Versuch des gegenseitigen Kennenlernens und die Schaffung einer repräsentativen Macht, die Diskussionen mit den Machthabern, die über das Los der Stadt entscheiden aufnimmt sowie der Versuch, die Umwelt in ihrer Qualität der Werte zum Leben zu ändern.

Bożena Danielska - Kunsthistorikerin, älterer Kustor, Leiterin der Filiale des Riesengebirgsmuseums in Schreiberhau (Szklarska Poręba) - Carla und Gerhart Hauptmann Haus

SIEHE – Künstler der Vereinigung Nowy Młyn, Schaffende aus Schreiberhau (Szklarska Poręba).