Das Isergebirge ist voller Leben. Mit seinen sanften Erhebungen und einem Netz von Wander- und Schotterwegen, die gleichzeitig als Radwege dienen, eignet es sich hervorragend zur Naturbeobachtung mit der ganzen Familie. Im Isergebirge treten viele Naturbesonderheiten auf, die man in anderen Regionen Polens oder Europa kaum finden kann.
Ausdauernde Wanderer oder Touristen, denen das Glück hold ist, können hier denSeeadler sehen. Im Jahre 2004 wurde auf dem Zackenkamm (Grzbiet Kamieniecki) ein Nest dieses majestätischen, sehr seltenen Vogels gefunden. In den Buchenwäldern kann man außerdem Schwarzstörche antreffen.
Das Isergebirge ist ein häufiges Ausflugsziel, nicht nur für Hobbynaturforscher, sondern auch Ornithologen, die hierher zur Beobachtung einer wahren ornithologischen Seltenheit kommen – der Birkhuhnpopulation. Die Vögel sind vom Aussterben bedroht, deshalb stehen sie unter Schutz.
Die nächste Besonderheit dieser Berge sind … Kraniche. Und das obwohl der Kranich ein Seenvogel ist! Im Tal des Isergebirges haben einige dieser Vögel Nester gebaut. Hier kommen außerdem die Bergbirkhenne,der Turmfalke, der Raufußkauz, und sogar Schnepfen vor. Der außerordentlich seltene Bergpieper also Baumpieper fühlt sich im Isergebirge sichtlich wohl.
In den Wäldern der dicht bewachsenen Hänge dieser sanften Berge kann man: Hirsche,Rehe und im tschechischen Teil auch Dammwild sowie Wildschweine antreffen. Kleinsäuger wie Feldmäuse, Rötelmaus oder Spitzmäuse haben hier beste Bedingungen.
Die größte Besonderheit des Isergebirges sind die Torfmoore - hohe, vorübergehende und hängende. Sie sind entscheidend für die Pflanzenwelt dieses Streifens. Für sie lohnt eine Wanderung auf den Wegen des Isergebirges. Die Mehrzahl der heute existierenden Torfmoore begann sich vor 5,5 Tausend Jahren herauszubilden, aber auf der Großen Iserwiese (Izerska Łąka) wurden 11 Tausend Jahre alte Moore gefunden.
Zum Glück wurden diese nicht vom Menschen beeinflusst, dank dessen sind sie ein Zufluchtsort für die seltensten und interessantesten Pflanzenarten. Eine Rarität im europäischen Rahmen ist die Zwergbirke (sie kommt nur an drei Orten in Polen vor), die durch die Eiszeit aus dem hohen Norden hierher gebracht wurde.
Nicht weniger außergewöhnlich ist die Sumpfkiefer oder die Rasenbinse, die in zwei Arten auftritt: die rundblättrige Rotundifolia und die mittelbare D. intermedia. Hier finden wir auch typische Sumpfpflanzen: Blumenbinse, Sumpf-Bärlapp sowie Wiesenpflanzen: Schwarze Krähenbeere und Bergwachholder.
Im Jahre 2000 wurde anstelle des kleinen (44,74ha) Reservates der Torfmoore des Isergebirges das deutlich größere Reservat TORFMOORTAL ISERGEBIRGE mit einer Fläche von 485ha eingerichtet. Außerdem wurde es an das Europäische Ökonetz Natura 2000 angeschlossen und bildet mit den tschechischen Reservaten RAŠELINIŠTĚ IZERY, RYBÍ LOUKA, ČERNOU JEZÍRKA sowie RAŠELINIŠTĚ JIZERKI einen großen Naturkomplex von ursprünglichem Charakter – den wertvollstem im gesamten Isergebirge.
Auf einer wesentlich geringeren Fläche blieben schlichte Bergwiesen erhalten, in den Tälern der Iser und Mizerka. Ein besonders wertvoller Komplex in der Nähe von Seiffershau (Górzyńiec) wurde im Reservat Krokus zusammengefasst, das in den 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts gegründet wurde.
Dort befindet sich ein Standort des, aus der Tatra bekannten Safrans also des Krokusses. Das ist der einzige Standort in den Sudeten. In diesen Ökosystemen treten oft Echsen auf: Waldeidechse sowie Kreuzotter.
Eine Wanderung durch das Isergebirge ist eine unbezahlbare Naturkundelektion, die Begegnung mit seltenen Vertretern von Fauna und Flora. Dies ist ein unvergessliches Abenteuer sowohl für die jüngsten als auch für ältere Entdecker der Pflanzen- und Tierwelt, die im Isergebirge in Reichweite ist.
Auf Grundlage des Textes von Arkadiusz Lipin
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zum Thema Isergebirge auf der Internetseitewww.goryizerskie.pl.
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von Zygmunt Trylański