Die Wallonen
Die
Wallonen
– das sind ehemalige Mineralien und Edelsteinsucher, die im Riesen-
und Isergebirge ansässig waren. So wurden genannt: ”... alle
ausländischen Venezianer, Florentiner oder andere Wallonen, die als
Bergleute, Steinsucher oder Glaskenner die Berge durchsuchten.”
Die
Wallonen
“Hauptstadt” war das Alte Dorf Szklarska – heute ein Teil von
Unterschreiberhau (Szklarska Poręba Dolna). Hier entstand eine
Siedlung mit einer Kapelle auf dem Adlerfelsen (Orla Skała), einer
Schenke und der Gerichtslinde. Die Wallonen zeigten den
Hüttenbesitzern Quarzvorkommen. Die erste Glashütte wird in einem
Dokument vom 7.08.1366 als "sich seit langem in Schreiberhau
Szklarska Poręba befindliche” erwähnt. Oberhalb des Flusses
Kamienna befand sich ein Vitriolwerk zur Herstellung von
Schwefelsäure aus Pyrit.
Unweit
des Kochelfalls (Wodospad
Szklarki) entdeckten die Wallonen Vorkommen von Rauchquarz und im
Zackental (Dolina Kamienna) Gold und Amethyst. Eine besondere
Bedeutung hatte der Chybotek – der sich schaukeln lassende Fels,
der gemäß der Wallonenlegende den Zugang zu verborgenen Schätzen
versperrte.
Heute
gibt es in Schreiberhau (Szklarska
Poręba) zwei spezialisierte Museen: das Mineralogiemuseum (Ortsteil
Marysin, ul. J. Kilińskiego 20) und das Regionalmuseum
(Mittelschreiberhau, Szosa Jeleniogórska 9). Die "Sudetische
Wallonenbrüderschaft” kultiviert aktiv alte Traditionen und
Bräuche.
Der Wanderweg führt von Unterschreiberhau (Szklarska Poręba Dolna) von der Fridhofskirche St. Maria Rosenkranz(hier auch bequeme Parkplätze für PKWs), neben der Gerichtslinde am Ort der ältesten Glashütte vorbei, durch das Zackental (Dolina Kamieńczyka), als nächstes über den Kochelfall(Wodospad Szklarki), die alte Wallonenhütte, das Regionalmuseum, das Wlastimil Hofman Museum, die Goldene Aussicht (Złoty Widok), das Rübezahlgrab, den Chybotek zurück zu den Parkplätzen in Unterschreiberhau (Szklarska Poręba Dolna).
Der Wanderweg ist eine einfache Strecke, die für alle Touristen, unabhängig von Alter und Vorbereitung begehbar ist. Sie ist reich mit Tafeln bebildert, die die Beschreibungen der interessantesten Orte der Strecke enthalten. Der Wanderweg ist rot ausgeschildert. Der „Wallonenpfad” wurde zusätzlich in einem kleinen Wanderführer mit Übersichtskarte beschrieben, der im Referat Stadtwerbung im Zentrum von Schreiberhau (Szklarska Poręba) in der Straße Jedności Narodowej 1 A erhältlich ist.
Eine zusätzliche Attraktion ist die Möglichkeit der Verkostungwallonischer Köstlichkeiten, die in einigen Restaurants und Bäckereien angeboten werden. Eine Liste mit den Orten der wallonischen Speisen finden Sie unten.
Verlauf des Wanderweges
„ Gerichtslinde” Altes Dorf Szklarska – der älteste Teil von Schreiberhau (Szklarska Poręba) entstand Anfang des XIV. Jhd. In seinen Anfängen war es mit den wallonischen Mineralien und Edelsteinsuchern sowie der Glasverhüttung verbunden. Mit der Zeit entstand hier ein Dorf mit einer Schenke und der Gerichtslinde – einem Ort, an dem der Schulze lokales Recht sprach.
„Kirche St. Maria Rosenkranz” die älteste erhaltene Kirche Schreiberhaus (Szklarska Poręba) aus der Zeit um 1650. An der Süd- und der Westwand befinden sich barocke und klassische Gräber der Familie Preussler – den Gründern und Eigentümern hiesiger Glashütten.
„Älteste Glashütte” In einer Senke oberhalb des Kochelbachs (Szklarski Potok) befand sich die älteste Glashütte, die in einem Dokument aus vom 7.08.1366 als "seit langem in Schreiberhau befindliche” erwähnt wird. Die Wallonen zeigten den hiesigen Hüttenbesitzern Quarzvorkommen, die der Grundrohstoff zur Glasschmelze waren.
„Adlerfelsen” (Orla Skała) Der Tradition nach befand sich hier im Mittelalter eine kleine Pilgerkapelle mit einem wunderbaren Bild der Muttergottes. Dieser Ort wurde von den Wallonen aufgesucht, bevor sie in die Berge zogen.
„Wächter” (Stróżna) Granitfelsen, der mit dem Bauernaufstand in den Jahren 1587-1589 in Zusammenhang steht, der auch das Gut der Schaffgotschs in der Umgebung von Hirschberg (Jelenia Góra) betraf. An diesem Ort verteidigten die Bauern fast zwei Jahre lang den Zugang durch eine Sperrung der Straße nach Unterschreiberhau (Szklarska Poręba Dolna). Bis 1945 ein Naturdenkmal.
„Vitriolwerk” Ein Betrieb zur Herstellung von Schwefelsäure aus Pyrit. Bis Anfang des XIX. Jhd. war es der größte Betrieb dieser Art in Preußen. Piryt, auch „Dummengold” genannt, wurde in den Stollen in der Nähe der Räuberfelsen (Zbójeckie Skały) abgebaut.
„Fluss Kamienna” Bekam seinen Namen vom steinigen Untergrund des Flusses. In der Kamienna und seinen Zuflüssen schürften die Wallonen Gold und Edelsteine. Davon zeugen die Bezeichnungen der Bäche „Schwarzer Wäscher”, „Wäscher”, „Goldener Bach”, „Safirrinnsal”, „Rudnik”.
„Kochelfall” (Wodospad Szklarki) In der Umgebung des Kochelfalls (Wodospad Szklarki) wurden von den wallonischen Mineralien- und Edelsteinsuchern das seltene und im Mittelalter wertvolle Rauchquarz abgebaut.
„Alte Wallonenhütte” Sitz des Großen Meisters der Sudetischen Wallonenbrüderschaft. Die Sudetische Wallonenbrüderschaft wurde am 9.9.1999 gegründet. Ansammlung von Mineralien und Edelsteinsuchern und Anhängern der Regionalgeschichte.
„Rote Höhle” (Czerwona Jama) Ehemalige Pegmatitvorkommen. Kapelle Hl. Laurenzius, Patron der wallonischen Mineralien und Edelsteinsucher, dessen Feiertag jedes Jahr am 10. August beganngen wird.
„Regionalmuseum” Möglichkeit der Besichtigung und Kauf von Mineralien aus dem Riesen- und Isergebirge und anderen Gebieten der Welt. Daneben „Karczma Głodowa” – regionale Gerichte nach Art der Wallonen und das Wallonenfreilichtmuseum – eine rekonstruierte Waschstelle an der „Czeska Struda”, die zur Schürfung von Gold und Edelsteinen diente.
„Wlastimil Hofman Haus” In diesem Haus – heute Museum lebte in den Jahren 1947-1970 Wlastimil Hofman, „Maler des inneren Scheins”, die größte Künstlergestalt im Nachkriegsriesengebirge.
„Rübezahlgrab” Hier starb der Berggeist Rübezahl, von bösen Menschen aus seinem jahrhundertelangen Sitz auf der Ebene unterhalb der Schneekoppe vertrieben mit Blick auf die geliebten Berge aus Gram und fand ewige Ruhe.
„Goldener Ausblick” (Złoty Widok) Panorama des Riesengebirges von der Schneekoppe (Śnieżka) über den Mittagsstein (Słonecznik), Langen Kamm (Długi Grzbiet), das Hohe Rad (Wielki Szyszak), die Schneegruben (Śnieżne Kotły), die Veilchenspitze (Łabski Szczyt) bis zum Reifträger (Szrenica). Seit dem Mittelalter wird dieser Ort gern von den Wallonen, Gebirgsbewohnern und Touristen aufgesucht.
„Chybotek” Granitfelsen, der sich schaukeln lässt. Der Legende nach verschließt er den Zugang zu verborgenen Schätzen. Der Chybotek hatte eine besondere Bedeutung für die Mineralien und Edelsteinsucher. Er wurde als ein Ort angesehen, an dem die Wallonen dem Brauch nach ihre Expeditionen starteten.
Wallonische Köstlichkeiten
- Wallonenpfannkuchen - Restaurant „Metafora” , ul. Objazdowa1
- Wallonenpiroggen - „Karczma Karkonoska” , ul. 1-go Maja 11a
- Wallonensauermehlsuppe - Restaurant „Kaprys”, ul. Jedności Narodowej 12
- Wallonenbrot - Bäckerei Kukiełka, "Piekarnia Górska” Ehepaar Raźny, ul. Jedności Narodowej 10
- Wallonischer Butterkuchen - Bäckerei "Pod Zegarem” Ehepaar Stochaj, ul. Jedności Narodowej 1
- Wallonenbrezeln und -brezelchen, Wallonenkulebiak - Bäckerei Baca, ul. Chopina 2