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Ist das höchste und zweifellos bekannteste Teilgebirge der Sudeten. Dank der sehr gut entwickelten touristischen Infrastruktur (ein Netz von Wanderwegen, Berghütten, Skieinrichtungen) ist das Riesengebirge seit Jahrhunderten als Ziel für Bergwanderer und Skifahrer begehrt. Seine Schönheit, sein Reichtum an Natursehenswürdigkeiten, atemberaubende Panoramen sowie die außergewöhnliche Atmosphäre ziehen Künstler und Menschen an, die empfänglich für die Schönheit der Natur sind. Die einzigartige Fauna und Flora erwecken das Interesse von Naturwissenschaftlern und Naturforschern.

Das Riesengebirge erstreckt sich mit einer 36 km langen Gebirgskette zwischen der Przełęcz Szklarska (Neuweltpass) – 886 m ü. NHN bei Jakuszyce (Jakobsthal) im Westen und der Brama Lubawska (Landeshuter Pforte) – 511 m ü. NHN im Osten. Der deutlich in der Landschaft exponierte Hauptkamm – Schlesischer Kamm, der von Szklarska Poręba bis zur Przełęcz pod Śnieżką verläuft, und die höchste Erhebung der Sudeten – Śnieżka (die Schneekoppe) 1603 m ü. NHN – haben schon immer Begeisterung und Respekt erweckt, daher wurden Karkonosze das „Riesengebirge“ genannt.
Das Riesengebirge, so wie die meisten Berge, unterscheidet sich in Nord- und Südflanke stark voneinander. Auf der Nordseite hat das polnische Gebirge die Form eines erhabenen Walls mit steil abfallenden Hängen, vom Süden dagegen türmt sich der tschechische Teil des Gebirges stufenweise mit drauffolgenden Gebirgszügen zu immer höheren Bergkämmen auf.
Geologisch gesehen gehört das Riesengebirge zum Riesen- und Isergebirge- Block. Vom Westen bis zur Przełęcz pod Śnieżką, die vom Osten den Koppenplan (Równia pod Śnieżką) abschließt, bilden es variszische Granitoiden. Die Schneekoppe ist hauptsächlich aus metamorphen Hornfelsen aufgebaut und der Rest des Kammes östlich von der Schneekoppe aus proterozoischen Gneisen, Glimmerschiefern, Granitgneisen mit Grünschiefern, Konglomeraten und Grauwacken am Bergfuß.
Die heutige Struktur des Riesengebirges ist die Folge der variszischen Orogenese vor 300 Ma, nach der starke Erosion und Denudation einsetzten. Danach, während der alpidischen Gebirgsbildung im Tertiär exponierte sich der Gebirgskörper wieder. Infolge der Orogenese und der drauffolgenden Erosion und Denudation entstand der charakteristische breite Kamm des Riesengebirges, aus dem die Kuppen der einzelnen Gipfel herauswachsen.

Die interessantesten Oberflächenstrukturen erhielt das Riesengebirge jedoch durch die intensive Erosion, vor allem durch die abtragende Tätigkeit der Gletscher während der Eiszeiten und nach Zurückweichen des Eises. Das Ergebnis dieser Prozesse sind postglaziale Kassel mit schroffen Felswänden, an deren Fuß sich Geröllkegel, Schwemmkegel, Unter-, Seiten- und Endmoränen, sowie Teiche und Seen gebildet haben, wie etwa in den Kesseln des Großen und Kleinen Teiches und in den Schneegruben.

Das Hochgebirgsklima, beinahe ein Polarklima, und die Verwitterung trugen auch zum Ausformen von vielen bizarren Felsen bei, die im ganzen Riesengebirge verstreut sind: Pielgrzymy (Dreisteine), Słonecznik (der Mittagstein), Paciorki (der Korallenberg) Twarożnik (Quarksteine), Trzy Świnki (Sausteine), Końskie Łby (Pferdeköpfe) oder Śląskie Kamienie (Mädelsteine).

Auf einigen Felsen finden sich sog. kleine Verwitterungskessel.

Die Klimaverhältnisse im Riesengebirge sind wesentlich härter als man es in Bezug auf seine Höhe erwarten könnte. Das hier herrschende Klima entspricht dem im europäischen Hochgebirge. Im Riesengebirge beträgt die Abnahme der mittleren Jahrestemperatur 0,6 °C je 100 m Höhenzunahme. Demzufolge sind die Temperaturen z.B. in Szklarska Poręba um 4-5 °C höher als auf dem Szrenica-Berg (Reifträger).
Der jährliche Niederschlag erreicht auf dem Szrenica-Berg und auf dem Wielki Szyszak (Hohes Rad) über 1400 mm und auf der Schneekoppe 1200 mm.

Sehr charakteristisch für das Riesengebirge ist im Winter das Phänomen der Entstehung von Raureif oder Raueis, das mit nadelförmigen Eiskristallen Gebäuden, Bäume und sogar Grashalme bedeckt.
Einen besonderen Reiz verleihen dem Riesengebirge zahlreiche Bäche und Flüsse, die durch steile, felsige Täler herunterfließen und auf den Felsen und Steinen Kaskaden und Wasserfälle bilden.. Zu den höchsten und schönsten gehören Kamieńczyk (Zackenfall) und Szklarka (Kochelfall) (*)

(*) - Text aufgrund von Materialien des Nationalparks Riesengebirge (KPN) und der Veröffentlichung "Karkonosze" von Marek Staffa

Weitere Fotos in der galeria autorska Zygmunta Trylańskiego